Weihe-Scheidt, Renate

Systemische Therapie und achtsamkeitsbasierte Praxis
Mit dem vorliegenden, innovativen Kursangebot wird zum ersten Mal die systemische Therapie und die Praxis der Achtsamkeit zusammengeführt und für das therapeutische Tun nutzbar gemacht.
Die systemische Therapie und die Achtsamkeitspraxis stehen in einer nahen Verbindung zueinander und die Parallelen sind weit enger als sich dies auf den ersten Blick erahnen lässt. Herangehensweisen sind sich in vielen Aspekten ähnlich und bieten für die therapeutische Arbeit eine ideale Ergänzung. Die achtsamkeitsbasierte Praxis schafft durch ihre körperliche Verankerung und die gewonnenen Einsichten in die eigene Selbst- und Weltbeziehung eine gute Basis für ein stabiles therapeutisches Wirken in Systemen. So können eine hilfreiche therapeutische Grundhaltung und eine gute Beziehungsgestaltung im Rahmen der achtsamkeitsbasierte Übungen erlernt werden. Dabei sind die persönliche Präsenz und das Verständnis der Selbstregulation innerer und äußerer Systeme gemeinsame Ausgangspunkte für eine ressourcenorientierte Begegnung mit schwierigen Konstellationen, Kognitionen und Emotionen.
Um dies zu realisieren werden die klassischen systemischen Techniken und Prinzipien von zahlreichen Übungen aus der Achtsamkeitspraxis, die auch eine regelmäßige Meditationspraxis umfassen, flankiert. Die Achtsamkeitspraxis stammt aus dem Buddhismus und diese Wurzeln werden offen thematisiert. Dies ermöglicht eine Auseinandersetzung mit dem Thema Spiritualität, der Kurs selbst ist aber säkular und weltanschaulich nicht gebunden.
Ihr Nutzen: Wie profitieren Sie vom Kurs?
Die Qualität der Beziehung zwischen Therapeut*in und Klient*in ist der wichtigste Faktor für den therapeutischen Erfolg, dass zeigt alle Forschung. Die Achtsamkeitspraxis verhilft zu einer sensibleren Wahrnehmung von eigenen Reaktionen und von nonverbalen Signalen der Klient*innen und dient auf diese Weise der bewussteren Beziehungsgestaltung. Sie vermittelt darüber hinaus eine besondere Haltung zu sich selbst und der Welt, die dem systemischen Verständnis in vielem verwandt ist.
Zielsetzung und Inhalte
Die Praxis der Achtsamkeit, den Einbezug des körperlichen Erlebens und die systemische Herangehensweise weisen in der therapeutischen Praxis fruchtbare Gemeinsamkeiten auf. Die Betrachtung der Schnittmenge „Körper, Geist, System“ führt zu inspirierenden Impulsen für die bewusste und sensible Wahrnehmung und Gestaltung der therapeutischen Beziehung.
Im Kurs erhalten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, innovative und methodenübergreifende Konzepte der Systemischen Therapie/Familientherapie und der Achtsamkeitspraxis differenziert und praktisch einzuüben. Die ausführlichen Inhalte und Referent*innen der jeweiligen Kursabschnitte werden Ihnen detailliert im Rahmen des Einführungstages vorgestellt oder Sie fordern dies vorab bei uns an.
Der Kurs vermittelt alle wichtigen Aspekte systemischen Therapie:
Begleitend dazu beinhaltet der Kurs eine Einführung in Praxis und Theorie und der Achtsamkeit
Erlernen zahlreicher Achtsamkeitstechniken:
Termine, Inhalte, und Kosten
Veranstaltung | Termine | Inhalte | Kosten |
Einführungstag | 01.12.2018 | Sie lernen die Kursinhalte, die Kursleitung, die potentielle Kursgruppe und den Kursort kennen. Sie erhalten alle Antworten auf Ihre Fragen zum und rund um den Kurs. | 100,– € |
Abschnitt I
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14.-18.01.2019 | Grundlagen und Wurzeln der Systemischen Therapie/ Familientherapie. Grundlagen der Achtsamkeit.; Das systemische Erstgespräch, Einführung in die Genogrammarbeit. | 590,– € |
Abschnitt II
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01.-05.07.2019 | Kontextanalyse, Auftragsklärung. Von der systemischen Hypothese zur systemischen Intervention. Therapeutische Arbeit mit und an Zielen; Achtsamkeit und therapeutische Beziehungsgestaltung. | 590,– € |
Abschnitt III
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13.-18.01.2020 | Selbsterfahrung: Familienrekonstruktion nach Virginia Satir | 715,– € |
Abschnitt IV
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20.-24.07.2020 | Zur Bedeutung von Tabus, Widerstand und Scham für den Therapieprozess. Arbeit mit Mehrpersonensettings. Achtsames Wahrnehmen und die „Weisheit“ des Körpers. | 590,– € |
Abschnitt V
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18.-22.01.2021 | Therapeutische Prozesssteuerung: Navigieren im therapeutischen Prozess. Störungsspezifisches Wissen und die systemische „Lesart“ von Krankheit. Systemische Diagnostik. | 590,– € |
Abschnitt VI
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19.-23.07.2021 | Entwicklungspsychologische Hinweise zur systemischen Therapie/Familientherapie unter Einbezug von Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen. | 590,– € |
Abschnitt VII | 17.-21.01.2022 | Systemische Therapie mit Paaren. Therapeutisches Arbeiten mit Paarmustern und die Bedeutung dieser Muster auf das Familiensystem. | 590,– € |
Abschnitt VIII | 24.-29.05.2022 | Selbsterfahrung: praktizierte Achtsamkeit als Meditation. Auswertung der Erfahrungen und Bezug zur Systemischen Therapie / Familientherapie herstellen. |
480,– € zzgl. Kost und Logie |
Abschnitt VIIII | 11.-15.07.2022 | Abschiedsprozesse gestalten und Abschiedsdynamiken erkennen, Kolloquium und Verabschiedung | 590,– € |
Supervision | 18 Supervisionstage | á 115,– € | |
Kolloquium | 15.07.2022 | Zum Kolloquium laden Sie ausgesuchte Gäste aus Ihren beruflichen Bezügen ein | 100,– € |
Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 7.595,– €. zzgl. Unterkunft und Verpflegung für den 8. Kursabschnitt.
In den Kosten sind Pausengetränke (Kaffee, Tee, Mineralwasser) enthalten. tandem befindet sich in der Nähe zur Altstadt, wo zahlreiche Möglichkeiten zum Mittagessen vorhanden sind.
Bitte tragen Sie für etwaige Übernachtung selber Sorge. Sie benötigen Unterstützung? Bitte melden Sie sich!
Lernorganisation, Termine und Kosten
Thema | Unterrichtseinheiten |
Einführungstag | 10 UE |
Theorie & Methodik | 300 UE |
Therapeutische Praxis | 200 UE |
Systemische Supervision | 150 UE |
Berufsfeldrelevante Selbstreflexion | 150 UE |
Intervision / Peer-Gruppe | 100 UE |
Literaturarbeit | 50 UE |
Abschlusskolloquium | 10 UE |
Für die DGSF-Anerkennung braucht es noch Zusatzleistungen. Siehe dazu auf Seite 5 „Abschluss & Zertifikate“ |
Arbeitszeiten
Einführungstag: 10.00 – 17.00 Uhr
Kursabschnitte:
Im Kursabschnitt III arbeiten wir von Montag bis Samstag und enden am Samstag um 12.00 Uhr.
Im Kursabschnitt VIII arbeiten wir in einem externen Tagungshaus. Die Arbeit beginnt am Mittwoch um 18.00 Uhr und endet am Sonntag um 17.00 Uhr.
Arbeitsformen: Wie wird im Kurs gearbeitet?
In der Kursarbeit werden relevante systemtheoretische Inhalte mit der Praxis der Systemischen Therapie/Familientherapie verwoben und durch Theorie und Praxis der Achtsamkeit und themenzentrierter Selbsterfahrung (150 UE) ergänzt. Es wird in vielfältigen Settings und Formen gearbeitet: Plenum, Selbsterfahrungsgruppen, Arbeitsgruppen, Theorieimpulse, Rollenspiele, Videodemonstrationen, Übungen, Literaturstudium, Selbststudium, Supervision von Fällen und Praxisreflexion. Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis der Teilnehmer*innen und der Kurleiter*innen werden die Themen des Kurses in Verbindung mit Vorgehensweisen der Systemischen Therapie/Familientherapie erarbeitet. Die Verbindung mit eigenen persönlichen Beziehungserfahrungen ist ein wichtiges Selbsterfahrungselement, das von der professionellen Praxis nicht zu trennen ist.
Darüber hinaus ist die Achtsamkeitspraxis von Beginn an ein regelmäßiges und begleitendes Element, das die Kurseinheiten rahmt und in einigen Kursabschnitten einen größeren Raum einnimmt. Die Atmosphäre ist geprägt von Experimentierfreude und Offenheit für unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen, sowie von Momenten des Innehaltens, der Stille und Gelassenheit.
Die Bereitschaft der Teilnehmer*innen, sich auch mit ihren persönlichen Erfahrungen einzubringen und sich auf eine regelmäßige Meditationspraxis einzulassen ist von besonderer Bedeutung.
Zielgruppe: An wen richtet sich der Kurs?
Das Kursangebot wendet sich an Interessent*innen aus Feldern des Sozial- und Gesundheitswesens die eine Zusatzqualifikation in Systemischer Therapie erwerben möchten. Psychosoziale Praxiserfahrung und die Möglichkeit zur Umsetzung systemischer/ familien-therapeutischer Vorgehensweisen werden vorausgesetzt.
Zugangsvoraussetzungen
Von den Teilnehmer*innen wird erwartet, dass sie während der Kurse in der Lage sind, therapeutisch mit Einzelnen, Paaren, Familien oder Gruppen zu arbeiten und diese Arbeit in der Live-Supervision oder als Video-Arbeit vorzustellen.
Zugangsvoraussetzungen für die DGSF-Anerkennung
Folgende Zugangsvoraussetzungen sind zu erfüllen, wenn Sie an der DGSF-Anerkennung interessiert sind:
Abschluss und Zertifikate
Die Teilnehmer*innen erhalten nach jedem Kursabschnitt eine Teilnahmebestätigung. Nach erfolgreichem Abschluss des Kurses und bei Erfüllung folgender Bedingungen erhalten die Teilnehmer*innen ein Zertifikat, das von tandem, PRAXIS & INSTITUT vergeben wird. Voraussetzung dafür ist:
Das Curriculum ist nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für systemische Beratung, Therapie und Familientherapie (DGSF) konzipiert schließt mit den Zertifikaten „Systemische/r Berater*in (DGSF)“ und „Systemische/r Therapeut*in (DGSF)“ ab. Die Zertifikate beantragen Sie bitte bei der DGSF selbstständig. Gerne unterstützen wir Sie dabei. Zusätzliche Voraussetzungen hierfür sind:
Teilnehmer*innenzahl
Am Kurs können maximal 18 Personen teilnehmen.
Weiterbildungspunkte durch die PTK BaWü
Weiterbildungspunkte werden bei Bedarf bei der Psychotherapeutenkammer Baden-Württemberg beantragt. Bitte signalisieren Sie Interesse mit der Anmeldung zum Kurs.
Zusatztitel „Systemische Therapie“ durch die PTK BaWü
Die Psychotherapeutenkammern Rheinland-Pfalz und Hessen hatten bereits 2010 beschlossen, Systemische Therapie in ihre Weiterbildungsordnungen aufzunehmen. Nachdem der Deutsche Psychotherapeutentag am 12. November 2011 Systemische Therapie in die Muster-Weiterbildungsordnung der Bundespsychotherapeutenkammer aufgenommen hatte, folgt nun auch die Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg. Bei der Psychotherapeutenkammer Baden-Württemberg wird beantragt, dass approbierte Psychotherapeut*innen nach erfolgreichem Abschluss der vorliegenden Weiterbildung und Zertifizierung durch die Kammer den Zusatztitel „Systemische Therapie“ erwerben können. Bitte signalisieren Sie bei Bedarf Interesse mit der Anmeldung zum Kurs.
Zahlungsmodalitäten und AGB
Die Kosten werden mit der Einladung zum jeweiligen Kursabschnitt (ca. 6 Wochen vor Beginn des Kursabschnitts) in Rechnung gestellt. Die Rücktrittsbedingungen finden Sie auf dem Anmeldeformular.
Grundlage zur Teilnahme am Kurs ist die Kursanmeldung. Sie melden sich mit der Anmeldung verbindlich zu allen Kursabschnitten und zur Supervision an.
Änderungen wegen Krankheit der Referent*innen oder mangelnder Teilnehmer*innenzahl müssen vorbehalten bleiben. Bei zu geringer Teilnehmerzahl behalten wir uns vor, den Kurs drei bis vier Wochen vor Beginn abzusagen, auch im Falle einer eigenen Verhinderung empfiehlt es sich, eine Seminarrücktrittsversicherung abzuschließen.
Bewerbung, Anmeldung und Zulassung
Bitte melden Sie sich online (www.tandem-freiburg.org/tandem-institut/kurse) oder schriftlich mit beigefügtem Anmeldebogen an. Der Eingang der Anmeldung wird schriftlich bestätigt. Die Plätze werden in der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen bis maximal 18 Plätze vergeben.
Vertragspartner ist tandem PRAXIS & INSTITUT GbR, Freiburg
Geschäftsführer: Gabi Locherer & Jochen Leucht
Sie wünschen Beratung? Bitte melden Sie sich!
Fragen zur Veranstaltungsorganisation:
Gisa Windhüfel
institut@tandem-freiburg.org
Bei inhaltlichen Fragen:
Jochen Leucht
leucht@tandem-freiburg.org
Telefon +49 (0) 761 – 45 89 56 33
Fax +49 (0) 761 – 45 89 56 37
Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie besondere Unterstützung/Assistenz brauchen.